Arbeit der Stolperstein-AG im Stadtarchiv

Wir, die Stolperstein-AG, setzen uns mit der Geschichte von Verfolgten des Nationalsozialismus auseinander, um ihr Leben und Schicksal sichtbar zu machen. Unser Ziel ist es, durch intensive Recherche und Aufarbeitung an diese Menschen zu erinnern und ihre Geschichten nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Dafür haben wir die Möglichkeit erhalten, eng mit dem Stadtarchiv Mülheim zusammenzuarbeiten. Bisher hatten wir bereits zwei Besuche dort, bei denen wir wertvolle Einblicke in historische Quellen und Dokumente bekommen haben.Begleitet wurden wir von Herrn Patrick Böhm, Historiker und Archivpädagoge, bei dessen Führung durch das Archiv wir verschiedene historische Zeitungen, Wahlplakate, Urkunden und Abiturzeugnisse sichten durften. Ebenfalls spannend war es, alte Handschriften zu entziffern und die damals offiziellen Siegel und Botschaften zu sehen. Außerdem beschäftigten wir uns mit standesamtlichen Dokumenten und Sterbeverzeichnissen, die wichtige Hinweise auf die Biografien von NS-Opfern geben. Somit bekamen wir einen direkten Zugang zu dem, was damals geschah und den individuellen Schicksalen betroffener Menschen.

Bei unserem zweiten Besuch vertieften wir unsere Arbeit, indem wir die Lebensgeschichten von drei Menschen recherchierten, die auf unterschiedliche Weise Opfer der NS-Diktatur wurden: eine jüdische Frau, ein Häftling des Arbeitserziehungslagers und ein junges Kind, das der Euthanasie-Politik der Nationalsozialisten zum Opfer fiel. Mithilfe von Originalquellen wie Häftlingspersonalakten, SS- und Gestapo-Akten sowie Geburts- und Sterbeurkunden rekonstruierten wir ihre Biografien. In Zukunft werden wir weiter an den Lebensgeschichten der drei Menschen arbeiten und so zur Verlegung eines weiteren Stolpersteines beitragen können.

Konnten wir euer Interesse an diesem Thema wecken? Schaut doch gerne mal bei der App „Stolpersteine NRW“ vorbei, dort bekommt ihr einen großen Einblick und vielseitige Möglichkeiten, Stolpersteine und ihre Geschichten zu entdecken, sowie euch Bilder und bereits erstellte Biografien betroffener Personen anzuschauen.

Verfasst von Emma und Laura Kampermann, Klasse 10